Unser Rebberg

Lage / Grösse

An einem der steilsten und sonnigsten Südhänge des Berner Aarevalley entstand eine kleine Konkurrenz zum Napavalley.

Am 19.10.2006 war es so weit: Die Rebbaugenossenschaft Reichenbach wurde ins Leben gerufen und anschliessend auch gleich getauft – mit Wein aus Reichenbach! Schon lange existiert nämlich der kleiner Weinberg Clos de l’Albédonie am auserwählten Hügel, liebevoll gepflegt von Mercurius Weisenstein. Er hat bewiesen, dass an dieser Lage ausserordentliche Tropfen zu entstehen vermögen – nur leider in äusserst begrenzter Menge. Längst nicht jeder Zollikofner oder Bremgartner hatte bis jetzt das Glück, ein Glas einheimischen Weines geniessen zu dürfen. So entstand 2004 die Idee, das Rebgebiet zu vergrössern und unter eine neue Trägerschaft zu stellen, die schon bald viele Anhänger fand.

Der Rebberg befindet sich unterhalb und östlich anschliessend an den kleinen bereits existierenden Rebberg Clos de l’Albédonie von Mercurius Weisenstein auf dem Gemeindegebiet von Zollikofen. Exposition Süd bis Süd-Südost. Steil genug, um genügend Sonne, zuwenig steil, um Subventionen aufzufangen. Koordinaten 600 650 / 204 350. Die Parzelle wird von Hansruedi Remund gepachtet. Sie hat zwar nur eine Fläche von 25 Aren, dafür jede Menge Geröll, Sand, Lehm und Erde, die der Aare- und der Rhonegletscher in verdankenswerter Weise für uns abgelagert hat

Rebsorten

Cabernet Jura (unsere Hauptsorte)

Gezüchtet wurde sie durch Valentin Blattner aus Soyhières im Kanton JuraSchweiz. Die Sorte ist auch unter dem Züchternamen VB 5-02 bekannt. Der genetische Fingerabdruck weist die Sorten Medina und Kaberne Severnyi als Kreuzungspartner aus. Ursprünglich wurde eine Kreuzung zwischen Cabernet Sauvignon  x unbekannter resistenter Partner beschrieben. Die Reben weisen eine hohe Resistenz gegen Pilzkrankheiten wie den echten und falschen Mehltau sowie Botrytis und Fäulnis auf. Es kann weitgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. 2006 wurde die Sorte zum Sortenschutz angemeldet.

VB91-26-29 (Valentin Blattner)

VB91-26-27 (Valentin Blattner) (139 Stöcke)

Divico

Divico ist 1997 bei Agroscope (Versuchsbetrieb Pully am Genfer See) aus einer Kreuzung zwischen den beiden Traubensorten Gamaret und Bronner entstanden. Die Sorte ist nach einem helvetischen Heerführer benannt. Die Vatersorte Bronner stammt aus dem Weinbauinstitut Freiburgi.Br. und ist Träger der Erbanlagen, welche für die Resistenz gegen Echten und Falschen Rebenmehltau verantwortlich sind.

Johanniter

Johanniter ist eine 1968 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige weisse Rebsorte. Die Johanniter wurde am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus Riesling, Ruländer (Pinot Gris), Gutedel (Chasselas) und Seyve-Villard gekreuzt.  Der Name «Johanniter» wurde zu Ehren von Dr. Johannes Zimmermann vergeben, den ehemaligen Leiter der Rebenzüchtung des Freiburger Weininstituts.

Solaris

Die Rebsorte Solaris wurde 1975 im Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg im Breisgau von Norbert Becker entwickelt. Ihr eigentlicher Name war Fr 240-75. Die Buchstabenkombination steht immer für den Ort, an dem die Sorte entwickelt wurde. Becker nutzte dazu die Elternrebsorten Merzling und Gm 6493.  Die Rebsorte, die zu den pilzresistenten Sorten zählt, verwandelt die Wärme der Sonne in ein fruchtbetontes Bouquet und in viel Zucker.